![]() Frage / Feststellung: Warum ist etwas wichtig, wozu dient es? Welches Wissen als Projektleiter benötigen Sie, um Projekte erfolgreich zu führen? Wie viel Fachwissen benötigen Sie? |
Beschreibung, Erklärung des Themas.
Sie als Projektleiter beeinflussen in grossem Masse das Gelingen eines Projekts. Die Auswahl des Projektleiters ist deshalb ein wichtiger Faktor bei der Projektinitialisierung. Nebst anderen Faktoren wie Verfügbarkeit, Kosten, etc., stellt sich die Frage nach dem Wissen, das ein Projektleiter benötigt, um ein bestimmtes Projekt erfolgreich führen zu können. Das notwendige Wissen hat jeweils einen Bezug zu den zwei folgenden Bereichen: Was ist Fachwissen und wie viel benötigen Sie? Was benötigen Sie sonst noch (Fertigkeiten und Fähigkeiten)? |
Massnahmen, wie machen, Anwendung
Welches Wissen kann Ihnen helfen, um Projekte erfolgreich zu führen. Projektvorgehen: · Projektmanagementwissen · Allgemeines Managementwissen · Wissen über Prozess- und Organisationsmanagement · Veränderungs- / Changemanagementwissen · Wissen über Umwelt- und Rahmenbedingungen Projektinhalte: · Wissen über Projektinhalt / -ziele · Branchenwissen · Wissen über Erstellung, Betrieb und Entsorgung der Projektinhalte Fachwissen: Fachwissen wird benötigt, um berufstypische Aufgaben selbständig und gemäss dem aktuellen Wissensstand erledigen zu können. Fachwissen ist notwendig für das Projektvorgehen (Projekt-management) sowie für die Gestaltung des Projektinhaltes. Dabei kann der Umfang des notwendigen Fachwissens je nach Projekt ein ganz anderer sein. So ist vertieftes Wissen über Change Management für ein Reorganisationsprojekt zwingend notwendig während es für ein Infrastrukturprojekt meist nur ansatzweise vorhanden sein muss. Eine mögliche Verteilung des notwendigen Wissens pro Rolle kann wie folgt aussehen: Wie viel Fachwissen über die Projektinhalte benötigen Sie als Projektleiter und wovon ist dies abhängig? · Produktbetreuung versus Projekt · Abstraktions- und Führungsebene · Innovationsgrad · Projektphase und Rolle · Aktuelle Situation und gerade verfügbaren Ressourcen Sind die Projektmitarbeiter bereits gesetzt (Sie übernehmen z.B. ein bereits bestehendes Projekt), so müssen Sie als Projektleiter eventuell fehlendes Wissen ergänzen. Dies ist nicht ideal, kommt aber bei Budget- und Terminengpässen häufig vor. · Reifegrad der Projektkultur im Unternehmen Fertigkeiten und Fähigkeiten: Wissen allein reicht für eine erfolgreiche Projektleitung nicht aus. Zusätzlich werden Fertigkeiten und Fähigkeiten benötigt. Zum Beispiel: · Sozialkompetenz · Erwartungshaltungen managen · Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten · Erfahrung · Belastbarkeit · Umsetzungskompetenz · Persönliche Fähigkeiten wie Selbstorganisation und Zeitmanagement
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Konkretes Beispiel, Hinweis: Worauf ist besonders zu achten? Risiken. Hinweise aus der Praxis.
Kann der Projektleiter nicht unternehmensintern gefunden werden, so kann ein externer Projektleiter auf Zeit beauftragt werden. Dies bedeutet jedoch, dass das während dem Projekt erarbeitete Wissen in der Person des Projektleiters verloren geht. Meist werden Betrieb und Unterhalt damit verteuert und die Abhängigkeiten vergrössert. Wird ein Projekt im Tagesgeschäft durchgeführt besteht die Gefahr, dass der Überblick verloren geht und sich das Projekt in den Details verliert. Ohne zusätzliche Ressourcen vergrössert sich zudem die Gefahr, dass der Zeitplan nicht eingehalten wird und die Qualität leidet. |
Wie kann ich es auf mein Projekt zuschneiden; was ist unverzichtbar, wichtig? Was kann gekürzt werden? Wer macht es?
Meist findet sich kein Projektleiter, der alles notwendige Wissen sowie die notwendigen Fertigkeiten und Fähigkeiten vollständig in einer Person vereint. Die Beschäftigung mit dem notwendigen Wissen hilft jedoch, das Anforderungsprofil des Projektleiters für dieses eine Projekt sauber zu durchdenken und die bestmögliche Stellenbesetzung zu finden. Oft muss ein Projekt mit den bestehenden Mitarbeitern / Projektleitern durchgeführt werden. Deshalb muss auch überlegt werden, ob und wie das Projektvorgehen den Stärken und Schwächen der Mitarbeiter / Projektleiter angepasst werden kann. Je nachdem wie viel Wissen der Projektleiter und die Projektmitarbeiter mitbringen, müssen zusätzliche Wissensträger in das Projektteam aufgenommen werden. Dies können auch externe Spezialisten sein. Die Erfahrung zeigt auch, dass ähnliche Projekte von Personen mit unterschiedlichem Wissen ähnlich erfolgreich geführt werden können. Deshalb gibt es auch kein „richtiges“ oder „falsches“ Wissen. Ja nach Projektorganisation kann das notwendige Fachwissen auch zwischen Business und Dienstleistungsabteilung aufgeteilt werden. In diesem Fall besitzt der Business Projektleiter (Gesamtprojektleiter) das notwendige Wissen über Branche, Projektziele, Fachwissen, etc. Der Fachprojektleiter (z.B. IT Projektleiter) hat das zusätzlich notwendige Spezialisten- und Projektwissen aus seinem Bereich. |
Vertiefung: Hinweis auf Dokumente, Suchbegriffe; Literaturhinweise
Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen, Skript Modul 1, 2014, Dozierende der aeB Schweiz, Akademie für Erwachsenenbildung, Bildungsgang eidg. Fachausweis Ausbilderin, Ausbilder |
Organisationsmanagement
Veränderungen klassieren
![]() Frage / Feststellung: Warum ist etwas wichtig, wozu dient es? Wie kann Veränderung klassiert werden und welche Merkmale gibt es? |
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Beschreibung, Erklärung des Themas.
Veränderung ist nicht gleich Veränderung. Um die Veränderung besser zu verstehen ist eine Analyse der wichtigsten Arten der Veränderung sinnvoll:
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Massnahmen, wie machen, Anwendung
Die geplante und bewusst herbeigeführte Veränderung ist Gegenstand des Veränderungs-managements (Change Management). Ziel ist es, die Veränderungen wirtschaftlich erfolgreich, allgemeinverträglich und strategiekonform umzusetzen. Ganz grundsätzlich sind folgende Handlungsfelder (zum Teil gleichzeitig) betroffen:
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Konkretes Beispiel, Hinweis: Worauf ist besonders zu achten? Risiken. Hinweise aus der Praxis.
Im Tagesgeschäft findet eine kontinuierliche Veränderung statt. Sie wird meist nicht aktiv gesteuert (ungeplant) und stellt eine Reaktion der Mitarbeiter auf eine sich verändernde Arbeitssituation und –umwelt dar. Im kleinen Rahmen wird dies stillschweigende geduldet oder ist sogar erwünscht. Dies wird solange akzeptiert, bis die Veränderungen unübersehbar sind und spürbar der offiziellen Strategie zuwiderlaufen. Als Reaktion darauf wird ein Veränderungsprojekt aufgegleist (geplant). Damit sollen die organisch gewachsenen Veränderungen wieder in eine gewünschte, sprich (strategiekonforme) Form gebracht werden. |
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Wie kann ich es auf mein Projekt zuschneiden; was ist unverzichtbar, wichtig? Was kann gekürzt werden? Wer macht es?
Geplante Veränderungen können auf allen Ebenen des Unternehmens stattfinden. Entscheidungen über grössere, strategische Vorhaben sind typischereweise dem obersten Exekutiv oder Kontrollgremium (oberste Geschäftsleitung, Verwaltungsrat, Aufsichtsrat) vorbehalten. |
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Vertiefung: Hinweis auf Dokumente, Suchbegriffe; Literaturhinweise
Doppler, Klaus; Lauterburg, Christoph (2002): Change-Management. Den Unternehmenswandel gestalten. 10. Aufl. Frankfurt/Main, New York: Campus-Verl. Krüger, Wilfried; Bach, Norbert (2014): Excellence in Change. Wege zur strategischen Erneuerung. 5., überarb. u. erw. Aufl. 2014. Wiesbaden: Gabler Verlag. Lauer, Thomas: Change management. Grundlagen und Erfolgsfaktoren. 2. Aufl. Vahs, Dietmar; Leiser, Wolf (2003): Change Management in schwierigen Zeiten. Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Veränderungsprozessen. 1. Aufl. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. Vahs, Dietmar; Weiand, Achim (2013): Workbook Change-Management. Methoden und Techniken. 2. Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschel |
Unterstützer und Gegner im Veränderungsprozess
![]() Frage / Feststellung: Warum ist etwas wichtig, wozu dient es? Wie können Unterstützer und Gegner erkannt werden? Wie gehen Sie damit um? Welchen Einfluss haben Mitarbeiter auf Erfolg oder Misserfolg einer angestrebten Veränderung? |
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Beschreibung, Erklärung des Themas.
Damit eine Veränderung den angestrebten Erfolg hat, müssen die Mitarbeiter die Veränderung aktiv unterstützen. Aufgrund bereits gemachter Erfahrungen und je nach persönlicher Betroffenheit stehen die Mitarbeiter Veränderungen jedoch unterschiedlich positiv gegenüber. |
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Massnahmen, wie machen, Anwendung
Die Mitarbeiter teilen sich Bezüglich Veränderungsvorhaben in verschiedene Gruppen auf. Diese sind unterschiedlich zu betreuen. Bevor Argumente auf der Sachebene diskutiert werden können, muss die Beziehungsebene geklärt werden. Deshalb ist es taktisch sinnvoll, mit den Gruppen Promotoren und Skeptiker zu beginnen, da hier die Beziehungsebene intakt ist.
Der Wandel wird von Promotoren (Change Agents) vorangetrieben. Diese gilt es früh und aktiv in den Veränderungsprozess einzubinden. Skeptiker und Bremser werden nach dem offiziellen Projektstart einbezogen und können mit Hilfe der Promotoren für die Veränderung gewonnen werden. Gegner des Projekts sehen für sich und die Sache keinen Gewinn im Wandel. Sie können meist nicht während der Projektlaufzeit überzeugt werden und müssen in geeigneter Weise neutralisiert werden.
Folgende Punkte können helfen, Widerstände erst gar nicht entstehen zu lassen: · Persönliche Vorteile aufzeigen – Gesamtnutzen muss überwiegen. Attraktive Zielvorstellung aufbauen und Sogwirkung erzeugen · Evolution statt Revolution. Immer an Bekanntes anknüpfen und damit das Lernen erleichtern · Einführung in nicht zu grossen, „verdaubaren“ Schritten planen · Komplexität vereinfachen – Einfaches wird besser akzeptiert, weil es verstanden wird · Raum für Tests geben und Rückfallszenarien planen – Beteiligung fix einplanen und Umkehr ermöglichen · Bewährtes wenn möglich übernehmen – Sicherheit erzeugen · Unzufriedenheit mit alter Situation zum Vorteil der Veränderung nutzen · Erfolgserlebnisse ermöglichen – von Beginn weg eine Sogwirkung erzeugen · Risiken beschränken, minimieren – Ängste reduzieren |
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Konkretes Beispiel, Hinweis: Worauf ist besonders zu achten? Risiken. Hinweise aus der Praxis.
Die gleichen Menschen können in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich reagieren. Wichtig ist deshalb zu wissen, welche Veränderung als negativ empfunden wird. Aus der Kenntnis dieser Gründe kann vorgängig ein Raster mit möglichen Promotoren, Gegner, etc. erstellt werden. Bei grösseren Projekten lohnt es sich, eine detaillierte Analyse der Mitarbeiter und Stakeholder durchzuführen. Je wichtiger ein Mitarbeiter / Gruppe ist, desto mehr Zeit sollte in die Analyse und mögliche Massnahmen investiert werden. |
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Wie kann ich es auf mein Projekt zuschneiden; was ist unverzichtbar, wichtig? Was kann gekürzt werden? Wer macht es?
Der Verantwortliche für das Veränderungsmanagement (Change Management) muss nicht identisch mit dem Projektleiter sein. Als Vorgesetzter hat er Vorbildfunktion und motiviert andere zum Wandel. Als Spezialist unterstützt er das Projekt und die Projekteigentümer mit Fachwissen über erfolgreiche Veränderungsprojekte. |
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Vertiefung: Hinweis auf Dokumente, Suchbegriffe; Literaturhinweise
Kotter, John P. (2011 (ca. Febr.)): Leading Change. Wie Sie Ihr Unternehmen in acht Schritten erfolgreich verändern. 1. Aufl. München: Vahlen, Franz. Fisher, Roger; Ury, William; Patton, Bruce (2009): Das Harvard-Konzept. Der Klassiker der Verhandlungstechnik. 23. Aufl. Frankfurt am Main: Campus. Doppler, Klaus; Lauterburg, Christoph (2002): Change-Management. Den Unternehmenswandel gestalten. 10. Aufl. Frankfurt/Main, New York: Campus-Verl. Mohr, Niko; Woehe, Jens Marcus (1998): Widerstand erfolgreich managen. Professionelle Kommunikation in Veränderungsprojekten. Frankfurt/Main, New York: Campus-Verl. Rahn, Horst-Joachim (2011): Unternehmensführung. 8. Aufl. Herne, Westf: NWB Verlag. |